Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC und ihre Rolle im Kryptobereich

Die Securities and Exchange Commission (SEC) ist eine US-amerikanische Aufsichtsbehörde, die zum Schutz von Investoren, zur Gewährleistung effizienter und fairer Märkte sowie zur Förderung der Kapitalbildung beiträgt.

Die Behörde wurde 1934 während der Großen Depression und nach der Ratifizierung des Securities Act von 1933 durch den Kongress gegründet. Ihre Aufgabe bestand darin, die Gesetzgebung zu kontrollieren und umzusetzen.

Die SEC beaufsichtigt Wertpapierfirmen, Broker-Dealer, Anlageberater, Depotbanken, Wertpapierbörsen, Ratingagenturen und Clearing-Stellen. Darüber hinaus unterliegen Organisationen wie der Public Company Accounting Oversight Board, der Municipal Securities Rulemaking Board und die Financial Industry Regulatory Authority der Aufsicht durch die SEC.

Im Jahr 2010 wurde die Zuständigkeit der Behörde durch die Umsetzung des Dodd-Frank Acts erweitert, um auch Municipal Advisors und andere Akteure einzubeziehen.

Zusammensetzung der SEC

Die Leitung der Behörde besteht aus fünf Kommissaren, die vom Präsidenten ernannt und mit Zustimmung des Senats bestätigt werden.

Die SEC verfügt außerdem über verschiedene Abteilungen, die sich auf Unternehmenskreditfinanzierung, Prüfungswesen, Wirtschafts- und Risikobewertung, Anlageverwaltung und Handel konzentrieren.

Alle Abteilungen spielen eine wichtige Rolle bei der Stärkung der SEC. So stellt beispielsweise die Abteilung für Unternehmenskreditfinanzierung sicher, dass Anleger wesentliche Informationen erhalten, um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Die Abteilung für Durchsetzung wiederum untersucht potenzielle Verstöße gegen die Bundeswertpapiergesetze.

Die wichtigsten Ziele der SEC

Die Behörde schützt Investoren und stellt sicher, dass sie korrekte und angemessene Informationen über Wertpapiere erhalten. Außerdem soll der Schutz vor skrupellosen oder betrügerischen Praktiken gewährleistet werden.

Zweitens zielt die SEC auf saubere, faire und effiziente Märkte ab, indem sie Wertpapiermakler, Börsen und andere Marktteilnehmer reguliert.

Drittens erleichtert die Aufsichtsbehörde den Prozess der Kapitalbeschaffung für Unternehmen, indem sie die Ausgabe von Finanzmitteln überwacht und die Einhaltung der Richtlinien sicherstellt.

Die Rolle der SEC im Kryptobereich

Neueste Berichte zeigen, dass aktuelle und ehemalige SEC-Vorsitzende die Mehrheit der Kryptowährungen als Wertpapiere einstufen könnten. Im Jahr 2017 ging der ehemalige Vorsitzende Jay Clayton gegen Initial Coin Offerings (ICOs) vor und stellte fest, dass der Anlegerschutz bei ICOs geringer sei, was zu Manipulationen und Betrug führen könne.

Der derzeitige SEC-Vorsitzende Gary Gensler hat erklärt, dass Krypto-Börsen sich bei der Behörde registrieren lassen müssen. Im vergangenen Jahr ist die Aufsichtsbehörde gegen Unternehmen vorgegangen, die angeblich als nicht registrierte Broker, Clearinghäuser, Börsen und Händler agiert haben.

Letztes Jahr verklagte die SEC auch Binance unter denselben Vorwürfen. Es wurde außerdem behauptet, dass Binance Kunden getäuscht und Kapital in separate Investmentfonds von Changpeng Zhao, dem ehemaligen CEO, umgeleitet habe.

In jüngster Zeit hat die SEC auch Non-Fungible Tokens (NFTs) genauer unter die Lupe genommen. So wurde beispielsweise Impact Theory, ein Podcast-Studio aus Los Angeles, wegen des angeblichen Betriebs eines nicht registrierten NFT-Angebots angeklagt.

Einen Monat später wurde Stoner Cats 2 LLC, ein Non-Fungible-Token-Projekt, wegen des angeblichen Betriebs eines nicht registrierten NFT-Angebots angeklagt.

Der Gesetzgeber beabsichtigt, Gesetze zu erlassen, die Klarheit in Bezug auf die Regulierung von Kryptowährungen schaffen. Bislang wurde jedoch noch kein Gesetzentwurf unterzeichnet.

Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs

Anfang dieses Jahres erteilte die SEC die Genehmigung für Spot-Bitcoin-ETFs. Dies geschah Jahre nach dem erstmaligen Antrag der Winklevoss-Zwillinge Tyler und Cameron Winklevoss auf einen Spot-Bitcoin-ETF im Jahr 2013.

Ein wichtiger Eckpfeiler für die letztliche Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde war eine Grundsatzentscheidung im vergangenen Sommer. In diesem Fall wies ein Gremium von Richtern die SEC an, einen Vorschlag von Grayscale Investments für einen Spot-Bitcoin-ETF erneut zu prüfen.

Das Gericht befasste sich ausschließlich mit der Behandlung von Bitcoin-Futures-ETFs und Spot-Bitcoin-ETFs durch die Aufsichtsbehörde. Grayscale argumentierte in seinem vorgeschlagenen Bitcoin-ETF, dass dieser dem bereits genehmigten Antrag für Bitcoin-Futures-ETFs ähnele. Damals stellte das Gericht fest, dass die SEC die gleiche Möglichkeit haben müsse, manipulative Verhaltensweisen im Markt für Bitcoin und Bitcoin-Futures aufzudecken.

Die SEC genehmigte schließlich 11 Spot-Bitcoin-ETFs verschiedener Unternehmen, darunter Fidelity und BlackRock. Gensler betonte jedoch, dass dies nicht bedeute, dass die Behörde Bitcoin generell befürworte.

Fazit

Die SEC übernimmt eine wichtige Wachhundfunktion bei der Regulierung von Kryptowährungen, obwohl sie oft als reine Vollzugsbehörde angesehen wird.

Die Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs bot Einzelanlegern und institutionellen Investoren die Möglichkeit, sich über konventionellere Anlagemethoden an Bitcoin zu beteiligen. Seitdem haben Spot-Bitcoin-ETFs beträchtliche Zuflüsse verzeichnet.

Obwohl die SEC eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung des Anlegerschutzes und der Marktintegrität im Kryptobereich spielt, bleibt die regulatorische Landschaft unklar. Die Debatte über die genaue Kategorisierung von Kryptowährungen und die angemessenen regulatorischen Ansätze wird voraussichtlich weitergehen. Als Investor solltest du die Entwicklungen der SEC-Regulierungen im Kryptobereich beobachten, um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können.